Was versteht man unter dem Zahnstatus?
Der Begriff Zahnstatus beschreibt die vollständige Bestandsaufnahme aller Zähne im Mundraum. Dabei wird dokumentiert, welche Zähne vorhanden, fehlend oder bereits ersetzt sind – etwa durch Kronen, Brücken oder Implantate. Auch bestehende Füllungen, Kariesstellen oder Zahnlockerungen werden in dieser Übersicht festgehalten.
Man kann sich den Zahnstatus wie eine detaillierte Karte des Gebisses vorstellen. Für jede einzelne Position gibt es ein Feld, in das Befunde eingetragen werden. Diese Form der Dokumentation hilft Zahnärztinnen und Zahnärzten nicht nur beim Überblick, sondern ist auch für spätere Behandlungen und die Kommunikation mit Krankenkassen wichtig.
Aufbau eines vollständigen Zahnstatus
In Deutschland wird häufig das sogenannte FDI-Zahnschema verwendet, um den Zahnstatus zu erfassen. Dabei wird das Gebiss in vier Quadranten aufgeteilt. Jeder Zahn bekommt eine zweistellige Nummer – die erste Ziffer gibt den Quadranten an, die zweite die Position des Zahns innerhalb dieses Bereichs.
Ein Beispiel: Der rechte obere Schneidezahn wird mit 11 bezeichnet. Fehlt ein Zahn oder wurde er ersetzt, wird dies mit Symbolen oder Kürzeln im Schema markiert. Auch Karies, Wurzelfüllungen oder prothetische Versorgungen wie Brückenanker finden dort ihren Platz.
Oft ergänzen Zahnärztinnen und Zahnärzte den Status noch durch Befunde aus Röntgenbildern oder spezielle Parodontalaufzeichnungen, wenn das Zahnfleisch betroffen ist. So entsteht ein umfassendes Bild der Mundgesundheit.
Wofür wird der Zahnstatus gebraucht?
Der Zahnstatus spielt in der zahnärztlichen Praxis eine zentrale Rolle. Er dient nicht nur der Dokumentation, sondern ist auch Grundlage für Behandlungspläne und Kostenvoranschläge. Wenn ein Zahnersatz beantragt wird – etwa eine Krone oder Prothese – ist der aktuelle Zahnstatus zwingend notwendig, um die medizinische Notwendigkeit zu belegen.
Zudem ist er ein wichtiges Instrument, um den Verlauf einer Erkrankung oder Therapie zu verfolgen. Wurde zum Beispiel eine Karies behandelt oder ein Zahn entfernt, wird das entsprechend aktualisiert. So lässt sich auch nach Jahren noch nachvollziehen, wann welche Maßnahmen erfolgt sind.
Wann wird der Zahnstatus erhoben?
Ein vollständiger Zahnstatus wird typischerweise bei der ersten Untersuchung in einer neuen Zahnarztpraxis erstellt. Danach erfolgt die Aktualisierung in regelmäßigen Abständen – häufig im Rahmen der halbjährlichen Vorsorgeuntersuchung. Auch vor größeren Eingriffen oder bei Beantragung einer Zahnersatzleistung wird der Status neu erhoben.
Wenn sich die Zahnsituation verändert – etwa durch das Einsetzen eines Implantats, das Entfernen eines Zahns oder eine Füllung – wird der Eintrag entsprechend angepasst. Auf diese Weise bleibt die Übersicht stets aktuell.
Zahnstatus und Krankenkasse
Die gesetzlichen Krankenkassen fordern bei bestimmten Behandlungen einen sogenannten Heil- und Kostenplan, der unter anderem auf dem aktuellen Zahnstatus basiert. Ohne diesen Plan gibt es keine Kostenerstattung. Deshalb achten Zahnarztpraxen sehr genau darauf, dass der Status vollständig und korrekt ist. Für Patientinnen und Patienten kann es sich lohnen, bei geplanten Eingriffen nachzufragen, ob bereits ein aktueller Zahnstatus vorliegt oder neu erstellt werden muss.
Private Versicherungen orientieren sich ebenfalls häufig an dieser Dokumentation, vor allem wenn umfangreiche Leistungen beantragt werden.
Unterschiede zum Parodontalstatus
Nicht zu verwechseln ist der Zahnstatus mit dem sogenannten Parodontalstatus, der den Zustand von Zahnfleisch und Zahnhalteapparat beschreibt. Hier geht es vor allem um die Tiefe der Zahnfleischtaschen, Blutungsneigung und mögliche Lockerungen. Beide Dokumentationen können sich sinnvoll ergänzen, verfolgen jedoch unterschiedliche Schwerpunkte.
Zahnstatus in der digitalen Zahnmedizin
Immer häufiger wird der Zahnstatus heute digital erfasst. Dabei kommen spezielle Softwareprogramme zum Einsatz, in denen jede Position grafisch hinterlegt ist. Die Befunde können per Mausklick eingetragen, gespeichert und ausgedruckt werden. Das beschleunigt die Verwaltung und reduziert Fehlerquellen.
Gleichzeitig bleibt der Status so auch für zukünftige Behandlungen abrufbar – unabhängig davon, ob die Patientin oder der Patient noch bei der gleichen Praxis in Behandlung ist.