Was ist eine Weichteilschwellung?
Der Begriff Weichteilschwellung beschreibt eine sichtbare oder tastbare Vergrößerung im Bereich von Haut, Fettgewebe, Muskeln oder Bindegewebe. Die sogenannten Weichteile sind alle Strukturen, die nicht zum Knochengerüst gehören. Wenn sich in diesen Geweben Flüssigkeit ansammelt oder eine Entzündung entsteht, kann es zu einer lokalen Schwellung kommen.
Betroffen sein können verschiedene Körperregionen – häufig treten Weichteilschwellungen an Armen, Beinen, im Gesicht oder am Rumpf auf. Je nach Ursache ist die Schwellung weich oder fest, schmerzhaft oder völlig schmerzfrei. Auch die Haut über der betroffenen Stelle kann verändert sein.
Mögliche Ursachen einer Weichteilschwellung
Die Gründe für eine Schwellung der Weichteile sind vielfältig. Häufig liegt eine mechanische Reizung zugrunde – etwa durch Prellungen, Stöße oder Überlastung. Dabei kommt es zu kleinen Verletzungen der Blutgefäße, wodurch Flüssigkeit ins Gewebe austritt. Das betroffene Areal schwillt an, fühlt sich gespannt an und kann druckempfindlich sein.
Auch Entzündungen spielen eine Rolle. Wenn Bakterien ins Gewebe gelangen, reagiert der Körper mit einer Abwehrreaktion. Diese kann sich in Form einer Schwellung zeigen – manchmal begleitet von Rötung, Wärme und Schmerzen. Typisch ist das zum Beispiel bei einem Abszess oder einer Zellulitis.
Eine weitere häufige Ursache sind Gelenkerkrankungen. Bei einer aktivierten Arthrose oder einer rheumatischen Entzündung kann sich Flüssigkeit in umliegenden Geweben ansammeln. Das umliegende Weichteilgewebe reagiert empfindlich und schwillt an. Auch Sehnenscheidenentzündungen oder Schleimbeutelentzündungen lösen mitunter Schwellungen aus.
Seltener steckt ein Tumor oder eine gutartige Geschwulst im Weichteilgewebe hinter der Schwellung. Diese Fälle entwickeln sich meist langsam, sind nicht schmerzhaft und verändern sich über Wochen oder Monate.
Symptome und Beschwerden
Ob eine Weichteilschwellung Schmerzen verursacht, hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab. Viele Schwellungen machen sich durch Druckgefühl, ein Spannungsgefühl oder Bewegungseinschränkungen bemerkbar. Wenn Nerven gereizt werden, kann es auch zu Kribbeln oder Taubheitsgefühlen kommen.
Manche Schwellungen sind kaum sichtbar, andere deutlich erkennbar und mit Rötungen oder Hautveränderungen verbunden. Wenn die Schwellung sehr plötzlich auftritt, sich schnell vergrößert oder von Fieber begleitet wird, ist besondere Vorsicht geboten. Das gilt auch für Schwellungen nach Operationen oder bei Verdacht auf eine Infektion.
Wie wird eine Weichteilschwellung untersucht?
Zu Beginn steht die körperliche Untersuchung. Die Ärztin oder der Arzt tastet das betroffene Areal ab, prüft, ob es sich warm, weich oder verhärtet anfühlt, und beurteilt, ob Bewegung oder Druck Beschwerden auslösen. Auch die Vorgeschichte spielt eine wichtige Rolle: Gab es ein Trauma, eine Infektion oder liegt eine bekannte Grunderkrankung vor?
Um die Schwellung genauer einzugrenzen, kann ein Ultraschall eingesetzt werden. Mit diesem Verfahren lässt sich Flüssigkeit erkennen – etwa bei Blutergüssen, Entzündungsreaktionen oder Zysten. In einigen Fällen sind auch MRT- oder CT-Untersuchungen notwendig, besonders wenn tiefere Gewebeschichten betroffen sind oder eine Tumorbildung ausgeschlossen werden soll.
Weichteilschwellung Behandlung
Die Behandlung richtet sich immer nach der Ursache der Schwellung. Liegt eine Verletzung vor, helfen in vielen Fällen einfache Maßnahmen wie Kühlung, Hochlagern und Schonung. Bei akuten Entzündungen kommen häufig entzündungshemmende Medikamente zum Einsatz, in manchen Fällen auch Antibiotika.
Wenn die Schwellung durch eine chronische Erkrankung wie Arthrose oder Rheuma bedingt ist, wird die Grunderkrankung gezielt behandelt. Manchmal sind Physiotherapie oder entzündungshemmende Injektionen hilfreich. Bei größeren oder tastbaren Knoten im Weichteilgewebe kann eine operative Entfernung notwendig sein, insbesondere wenn die Ursache unklar oder der Verdacht auf einen Tumor besteht.
Wann sollte man zum Arzt gehen?
Nicht jede Weichteilschwellung ist gefährlich. Viele verschwinden von selbst wieder – besonders nach Prellungen oder leichten Entzündungen. Wenn die Schwellung jedoch über mehrere Tage bestehen bleibt, sich verschlimmert oder mit anderen Symptomen einhergeht, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Das gilt vor allem dann, wenn Fieber, starke Schmerzen, rasches Wachstum oder Bewegungseinschränkungen auftreten.