Rhinosinusitis: Symptome und Therapie erklärt

Rhinosinusitis: Symptome und Therapie erklärt

26.03.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was ist eine Rhinosinusitis?

Rhinosinusitis bezeichnet eine Entzündung der Nasenschleimhaut und der angrenzenden Nasennebenhöhlen. Diese luftgefüllten Hohlräume sind über kleine Kanäle mit der Nase verbunden und sorgen unter anderem dafür, dass die eingeatmete Luft befeuchtet und erwärmt wird. Wenn diese Kanäle verstopfen, etwa durch eine Schwellung der Schleimhäute, kann Schleim nicht mehr richtig abfließen – ein idealer Nährboden für Krankheitserreger.

Die Entzündung kann plötzlich auftreten oder sich über längere Zeit hinweg entwickeln. In der medizinischen Praxis unterscheidet man daher zwischen einer akuten und einer chronischen Rhinosinusitis. Bei der akuten Form sind Viren meist die Auslöser. Sie tritt oft im Zusammenhang mit einer Erkältung auf und klingt in der Regel nach einigen Tagen oder Wochen wieder ab. Chronische Verläufe dauern länger als zwölf Wochen und haben häufig andere Ursachen.

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Ursachen und Risikofaktoren

Am Anfang steht meist ein Infekt der oberen Atemwege, ausgelöst durch Viren. Diese greifen die Nasenschleimhaut an und lassen sie anschwellen. Wird die Belüftung der Nasennebenhöhlen dadurch blockiert, können sich Bakterien in dem gestauten Schleim ansiedeln – die Entzündung verstärkt sich. Allergien, etwa gegen Pollen oder Hausstaub, können ebenfalls zu einer Schleimhautschwellung führen und damit das Risiko erhöhen.

Auch anatomische Besonderheiten wie eine schiefe Nasenscheidewand oder vergrößerte Nasenmuscheln können den Luftaustausch behindern und eine Rhinosinusitis begünstigen. Ebenso spielen Umweltfaktoren wie trockene Heizungsluft, Tabakrauch oder Schadstoffe eine Rolle. Bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem – etwa durch chronische Krankheiten oder bestimmte Medikamente – ist die Abwehrfunktion der Schleimhäute zusätzlich eingeschränkt.

Typische Symptome bei Rhinosinusitis

Ein häufiges Anzeichen ist ein Druckgefühl im Bereich der Stirn, der Wangen oder hinter den Augen. Viele Betroffene berichten von einem dumpfen Schmerz, der sich beim Bücken oder Niesen verstärken kann. Auch Kopfschmerzen, besonders im vorderen Schädelbereich, sind keine Seltenheit.

Ebenfalls typisch ist ein verstopftes Nasengefühl. Die Nasenatmung ist erschwert, und oft kommt es zu einem reduzierten Geruchssinn. Der Schleim, der sich staut, kann nach vorn durch die Nase oder nach hinten in den Rachen abfließen – letzteres bezeichnet man als sogenannten „postnasalen Tropf“. Er kann Hustenreiz auslösen, vor allem nachts im Liegen.

Bei bakteriellen Infektionen verändert sich das Nasensekret häufig: Es wird gelblich oder grünlich, manchmal dickflüssig und übelriechend. Begleitend kann leichtes Fieber auftreten. Bei der chronischen Rhinosinusitis sind die Beschwerden oft schwächer, dafür aber dauerhaft vorhanden.

Diagnose und Untersuchungsmethoden

In vielen Fällen reicht bereits ein Gespräch mit der Ärztin oder dem Arzt aus, um den Verdacht auf eine Rhinosinusitis zu bestätigen. Die Beschreibung der Symptome gibt erste Hinweise auf Verlauf und Schweregrad. Bei der körperlichen Untersuchung wird unter anderem die Nasenschleimhaut mit einem speziellen Lichtinstrument begutachtet. Manchmal lässt sich dabei schon erkennen, ob Schwellungen oder Eiter vorliegen.

Ist der Verlauf unklar oder bestehen die Beschwerden über längere Zeit, kann eine Bildgebung sinnvoll sein. Eine Ultraschalluntersuchung oder ein CT der Nasennebenhöhlen zeigt, ob die Hohlräume mit Flüssigkeit gefüllt sind oder andere Auffälligkeiten bestehen. Auch Allergietests oder ein Abstrich zur Bestimmung der Erreger können je nach Situation angezeigt sein.

Rhinosinusitis Behandlung

In unkomplizierten Fällen reicht oft eine symptomatische Behandlung. Abschwellende Nasensprays können die Belüftung der Nebenhöhlen verbessern und den Schleimabfluss erleichtern. Wichtig ist dabei, diese Mittel nur wenige Tage anzuwenden, da sonst ein Gewöhnungseffekt eintritt. Nasenspülungen mit Kochsalzlösung helfen, die Schleimhäute zu reinigen und zu beruhigen.

Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen lindern Kopf- und Gesichtsschmerzen. Zusätzlich können Inhalationen mit ätherischen Ölen wie Eukalyptus oder Kamille wohltuend wirken. Bei bakteriellen Infektionen, die sich nicht von selbst bessern, kann ein Antibiotikum notwendig sein – das entscheidet die behandelnde Person je nach Krankheitsverlauf.

Tritt die Erkrankung wiederholt auf oder besteht dauerhaft, kommen auch kortisonhaltige Nasensprays oder operative Maßnahmen infrage. Dabei werden etwa Engstellen im Naseninneren behoben, um eine bessere Belüftung zu ermöglichen.

Chronische Rhinosinusitis erkennen und behandeln

Bei einem längeren Verlauf – also über mehr als drei Monate – spricht man von einer chronischen Form. Die Symptome sind meist abgeschwächt, aber hartnäckig. Häufig liegt eine dauerhafte Schleimhautschwellung vor, manchmal in Verbindung mit sogenannten Nasenpolypen. Das sind gutartige Gewebewucherungen, die die Nasengänge zusätzlich verengen.

In solchen Fällen steht oft eine langfristige Therapie im Vordergrund. Neben entzündungshemmenden Sprays kommen dann auch systemische Medikamente oder operative Eingriffe infrage. Ziel ist es, die Schleimhäute zu beruhigen, den Luftstrom zu verbessern und die Lebensqualität wiederherzustellen.

Rhinosinusitis vorbeugen

Eine gesunde Nasenschleimhaut ist die beste Voraussetzung, um Infektionen zu verhindern. Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft, eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Flüssigkeit stärken das Immunsystem. Auch das Raumklima spielt eine Rolle: Zu trockene Luft reizt die Schleimhäute. Luftbefeuchter oder feuchte Tücher über der Heizung können hier helfen.

Wer zu Allergien neigt, sollte bekannte Auslöser möglichst meiden oder gezielt behandeln lassen. In der Erkältungssaison kann regelmäßiges Händewaschen und das Meiden überfüllter Räume ebenfalls schützen. Wichtig ist außerdem, eine beginnende Erkältung nicht zu verschleppen – denn aus harmlosen Schnupfensymptomen kann sich rasch eine schmerzhafte Rhinosinusitis entwickeln.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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