Neuroforamina Bedeutung für Nerven und Beschwerden

Neuroforamina Bedeutung für Nerven und Beschwerden

17.04.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was sind Neuroforamina?

Neuroforamina sind kleine Öffnungen zwischen den Wirbeln der Wirbelsäule, durch die die Nervenwurzeln aus dem Rückenmarkskanal austreten und in den Körper weiterziehen. Diese sogenannten Nervenaustrittslöcher verbinden das zentrale Nervensystem mit dem Rest des Körpers und spielen eine entscheidende Rolle für die Weiterleitung von Nervenimpulsen.

Wo befinden sich diese Öffnungen?

Die Neuroforamina finden sich auf beiden Seiten jedes Wirbelsäulenabschnitts – sowohl im Hals-, Brust- als auch im Lendenbereich. Zwischen zwei benachbarten Wirbeln entsteht jeweils ein solches Loch. Durch diese Öffnungen verlaufen die Nervenwurzeln, die sich dann zu den einzelnen Nervensträngen bündeln und Arme, Beine oder andere Körperregionen versorgen.

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Warum sind Neuroforamina medizinisch bedeutsam?

Die Bedeutung der Neuroforamina zeigt sich vor allem dann, wenn es zu Veränderungen oder Verengungen in diesem Bereich kommt. Solche Engstellen heißen in der Fachsprache „Foramenstenosen“. Sie können dazu führen, dass die Nervenwurzeln eingeengt werden. Das kann Schmerzen, Taubheitsgefühle oder sogar Lähmungserscheinungen verursachen – je nachdem, welcher Nerv betroffen ist.

Veränderungen der Neuroforamina entstehen häufig durch Verschleißerscheinungen, etwa bei einer Arthrose der kleinen Wirbelgelenke, durch Bandscheibenvorfälle oder durch knöcherne Ausziehungen (sogenannte Osteophyten). Auch entzündliche Prozesse oder Verletzungen können die Größe der Austrittslöcher beeinflussen.

Was bedeutet es, wenn im Befund „Neuroforamina“ erwähnt werden?

In ärztlichen Berichten oder MRT-Befunden taucht der Begriff Neuroforamina oft im Zusammenhang mit Aussagen wie „Neuroforamina frei“, „Neuroforamina eingeengt“ oder „Neuroforamina beidseits unauffällig“ auf. Damit wird beschrieben, ob die Nervenaustrittslöcher normal weit sind oder ob eine Verengung vorliegt.

Sind die Neuroforamina „frei“, bedeutet das, dass die Nervenwurzeln ungehindert hindurchtreten können. Wird eine Einengung festgestellt, kann dies auf eine mögliche Ursache für Beschwerden wie Rückenschmerzen oder ausstrahlende Schmerzen in Arme oder Beine hindeuten.

Wann kommt es zu Beschwerden?

Beschwerden entstehen meist erst, wenn die Nervenwurzeln durch eine Verengung der Neuroforamina gereizt oder zusammengedrückt werden. Typisch sind dann Schmerzen, die entlang des betroffenen Nervs ausstrahlen, Kribbeln, Taubheitsgefühl oder sogar Schwäche in bestimmten Muskelgruppen. Häufig treten diese Symptome bei Bewegungen oder bestimmten Körperhaltungen verstärkt auf.

Nicht jede Veränderung an den Neuroforamina führt zwangsläufig zu Beschwerden. Viele Menschen haben altersbedingte Veränderungen, ohne dass sie davon etwas merken. Erst wenn die Nervenfunktion beeinträchtigt ist, werden Symptome spürbar.

Wie werden Veränderungen an den Neuroforamina festgestellt?

Zur Beurteilung der Neuroforamina kommen meist bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomografie (MRT) oder die Computertomografie (CT) zum Einsatz. Auf diesen Bildern lässt sich erkennen, ob die Öffnungen normal weit, verengt oder durch Gewebe oder Knochen beeinträchtigt sind. Die genaue Beschreibung im Befund hilft dabei, die Ursache von Beschwerden einzugrenzen und gezielt zu behandeln.

Zusammengefasst

Neuroforamina sind die Durchtrittsstellen für Nervenwurzeln zwischen den Wirbeln. Sie sind ein wichtiger Bestandteil der Wirbelsäulenanatomie und werden in medizinischen Berichten häufig erwähnt, insbesondere wenn es um mögliche Ursachen für Nervenschmerzen oder Gefühlsstörungen geht. Veränderungen an diesen Öffnungen sind meist altersbedingt und führen nur dann zu Problemen, wenn die Nervenwurzeln tatsächlich eingeengt werden. Die genaue Bedeutung im Einzelfall ergibt sich immer aus dem Zusammenhang des Befundes und der jeweiligen Beschwerden.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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