Was ist eine Nasenseptumdeviation?
Die Nasenseptumdeviation beschreibt eine Verkrümmung der Nasenscheidewand, also jener Struktur, die die rechte und linke Nasenhöhle voneinander trennt. Diese Wand besteht im vorderen Bereich aus Knorpel und weiter hinten aus dünnem Knochen. In ihrer idealen Form verläuft sie gerade und teilt den Nasenraum gleichmäßig. Ist sie jedoch gekrümmt oder verschoben, spricht man von einer Septumdeviation.
Diese Abweichung von der Mittelstellung ist keine Seltenheit. Viele Menschen haben eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Krümmung, die im Alltag kaum auffällt. Erst wenn dadurch die Luftzirkulation beeinträchtigt wird oder Beschwerden wie eine chronisch verstopfte Nase auftreten, wird sie medizinisch relevant.
Wie entsteht eine Septumverkrümmung?
Die Ursachen sind unterschiedlich. In vielen Fällen ist die Verformung angeboren oder entwickelt sich im Kindesalter, wenn das Gesichtswachstum nicht ganz symmetrisch verläuft. Häufig entstehen Nasenscheidewandverkrümmungen aber auch durch Verletzungen, etwa nach einem Stoß oder einem Sturz auf die Nase. Manchmal bleibt die Ursache unbemerkt – die Abweichung fällt erst Jahre später durch Atemprobleme oder wiederkehrende Entzündungen auf.
Symptome einer Nasenseptumdeviation
Nicht jede Verkrümmung führt automatisch zu Beschwerden. Entscheidend ist, wie stark die Abweichung ausgeprägt ist und ob sie eine oder beide Nasenseiten verengt. Viele Betroffene klagen über eine ständig verstopfte Nase, obwohl sie keinen Schnupfen haben. Meist ist dabei eine Seite stärker betroffen als die andere.
Im Alltag kann das zu Problemen beim Schlafen führen – man wacht mit trockenem Mund auf, weil man vermehrt durch den Mund atmet. Auch Kopfschmerzen, Schnarchen oder ein Druckgefühl im Gesicht sind mögliche Folgen. Bei ausgeprägter Krümmung kann sogar die Belüftung der Nasennebenhöhlen gestört sein. Das begünstigt chronische Entzündungen und wiederkehrende Infekte.
Wie wird eine Nasenseptumdeviation festgestellt?
Der erste Schritt ist die HNO-ärztliche Untersuchung. Dabei wird die Nase mit einem kleinen Spiegel oder einer Kamera untersucht. Eine stark gekrümmte Nasenscheidewand ist dabei meist gut sichtbar. Zusätzlich kann die Ärztin oder der Arzt testen, ob die Schleimhäute abschwellen und ob die Atmung danach besser wird – das hilft, funktionelle von strukturellen Ursachen zu unterscheiden.
In manchen Fällen ist eine Computertomografie (CT) sinnvoll. Vor allem dann, wenn zusätzlich chronische Nebenhöhlenentzündungen bestehen oder eine Operation in Betracht gezogen wird.
Behandlungsmöglichkeiten bei Nasenseptumdeviation
Wenn die Beschwerden gering sind, reicht oft eine symptomatische Behandlung mit Nasensprays oder schleimhautberuhigenden Maßnahmen. Doch eine verkrümmte Scheidewand lässt sich damit nicht begradigen – sie kann nur operativ korrigiert werden.
Der Eingriff nennt sich Septumplastik. Dabei wird die Nasenscheidewand vorsichtig begradigt und überschüssiges Knorpel- oder Knochengewebe entfernt oder neu geformt. Ziel ist eine freie Nasenatmung, ohne die natürliche Struktur der Nase unnötig zu verändern. Die Operation erfolgt meist in Vollnarkose und dauert etwa eine Stunde. Ein kurzer Krankenhausaufenthalt ist üblich, und nach wenigen Tagen ist die Nasenatmung meist schon deutlich verbessert.
Oft wird die Septumplastik mit anderen Eingriffen kombiniert, etwa einer Nasenmuschelverkleinerung oder einer Korrektur äußerer Nasenformen, wenn funktionelle und ästhetische Aspekte zusammenfallen.
Was Du im Alltag beachten kannst
Wenn Du häufig durch den Mund atmest, schlecht schläfst oder das Gefühl hast, durch die Nase nicht frei atmen zu können, kann eine Nasenscheidewandverkrümmung die Ursache sein. Auch wiederkehrende Nasennebenhöhlenentzündungen, Schnarchen oder ein ständiges Druckgefühl in der Nase können Hinweise geben.
Eine rechtzeitige Abklärung kann helfen, langfristige Probleme zu vermeiden – besonders, wenn Du bereits auf abschwellende Nasensprays angewiesen bist. Denn deren dauerhafte Anwendung kann die Nasenschleimhaut zusätzlich reizen und das Problem langfristig verschärfen.