Deine Arztbriefe und Befunde einfach verstehen

Befunde verstehen

Labrumriss: Ursachen, Symptome und Behandlung

Labrumriss: Ursachen, Symptome und Behandlung

Ein Labrumriss ist eine Verletzung der knorpelartigen Gewebestruktur, die in Schulter- und Hüftgelenk vorkommt. Das Labrum dient als stabilisierender Ring, der die Gelenkpfanne vertieft und den Gelenkkopf sicher umschließt. Ein Riss dieser Struktur kann Schmerzen, Instabilität und Bewegungseinschränkungen verursachen. Besonders bei Sportlern oder Menschen mit wiederholten Belastungen der Gelenke tritt diese Verletzung häufig auf.

Was ist ein Labrumriss?

Das Labrum ist ein faserknorpeliger Ring, der sich um die Gelenkpfanne legt und eine wichtige Funktion für die Stabilität des Gelenks hat. Es wirkt wie eine Saugglocke, die den Gelenkkopf an seinem Platz hält und Bewegungen dämpft. Ein Riss kann durch plötzliche Überlastung, traumatische Verletzungen oder degenerative Veränderungen entstehen. Besonders betroffen sind das Schultergelenk (Labrum glenoidale) und das Hüftgelenk (Labrum acetabulare).

Ganzen Befund übersetzen?

Du hast einen Arztbericht oder Befund den du nicht verstehst? Dann nutze jetzt Simply Onno um alle deine medizinischen Dokumente zu verstehen

Mehr Infos

Ursachen und Risikofaktoren

Ein Labrumriss kann durch akute Verletzungen, wiederholte Belastungen oder altersbedingten Verschleiß entstehen. Häufig tritt er bei Sportarten mit schnellen Drehbewegungen oder Stürzen auf, wie beispielsweise im Fußball, Tennis oder Handball. Auch Schulterausrenkungen (Luxationen) können das Labrum beschädigen, da die Gelenkpfanne bei einer Luxation stark belastet wird. Degenerative Veränderungen, die mit dem Alter auftreten, können ebenfalls dazu führen, dass das Labrum an Elastizität verliert und anfälliger für Risse wird.

Symptome eines Labrumrisses

Die Beschwerden hängen von der Lokalisation und der Schwere des Risses ab. In der Schulter äußert sich ein Labrumriss oft durch Schmerzen bei Bewegungen über Kopf, Kraftverlust oder ein Gefühl der Instabilität im Gelenk. Typisch sind knackende oder blockierende Geräusche bei bestimmten Bewegungen. Im Hüftgelenk führt ein Labrumriss zu Schmerzen in der Leistengegend, einer eingeschränkten Beweglichkeit und einer verstärkten Reibung im Gelenk, die sich insbesondere bei sportlichen Aktivitäten bemerkbar macht.

Diagnose und Untersuchungen

Die Diagnose eines Labrumrisses erfolgt durch eine ausführliche Anamnese und klinische Tests, bei denen der Arzt die Beweglichkeit des betroffenen Gelenks überprüft. Bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomographie (MRT) mit Kontrastmittel liefern detaillierte Aufnahmen des Knorpelrings und zeigen mögliche Risse oder Degenerationen. In manchen Fällen wird eine Arthroskopie durchgeführt, bei der das Gelenk mit einer kleinen Kamera untersucht wird.

Behandlungsmöglichkeiten

Die Therapie hängt vom Schweregrad der Verletzung ab. Bei kleinen oder degenerativen Rissen kann eine konservative Behandlung ausreichen, die sich auf Physiotherapie, entzündungshemmende Medikamente und gezielte Stabilisationsübungen konzentriert. Wenn die Beschwerden anhalten oder das Gelenk instabil bleibt, kann ein operativer Eingriff notwendig sein. Dabei wird das Labrum entweder genäht oder geglättet, um die Gelenkfunktion wiederherzustellen.

Nach der Operation ist eine gezielte Rehabilitation entscheidend, um die Muskulatur zu stärken und die volle Beweglichkeit zurückzugewinnen. Sportler müssen ihre Gelenke schrittweise wieder an Belastungen gewöhnen, um erneute Verletzungen zu vermeiden.

Autor:

PD Dr. med. Witold Polanski

Jetzt ganzen Befund übersetzen

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.