In domo - Zuhause gut versorgt

In domo - Zuhause gut versorgt

21.03.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was bedeutet „in domo“?

Der Ausdruck „in domo“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet wörtlich übersetzt „im Haus“. In der Medizin steht dieser Begriff meist für eine Behandlung oder Betreuung, die im häuslichen Umfeld stattfindet – also nicht im Krankenhaus, Pflegeheim oder in einer Praxis, sondern direkt zu Hause bei der Patientin oder dem Patienten.

Gerade in medizinischen Berichten, Arztbriefen oder Pflegeplänen taucht „in domo“ immer wieder auf, oft in Verbindung mit Begriffen wie „Behandlung in domo“ oder „Pflege in domo fortführen“. Gemeint ist damit, dass eine Versorgung außerhalb einer stationären Einrichtung erfolgen soll.

Wann wird „in domo“ verwendet?

Der Ausdruck kommt besonders häufig dann vor, wenn ein Krankenhausaufenthalt endet und der oder die Betroffene nach Hause entlassen wird. Ärztinnen und Ärzte schreiben dann zum Beispiel: „Medikation in domo fortsetzen“ oder „weitere Wundversorgung in domo durch den Pflegedienst“. Gemeint ist damit, dass bestimmte Maßnahmen nicht in einer Klinik, sondern im privaten Umfeld weitergeführt werden sollen.

Auch bei der Organisation von palliativer Betreuung, also der Versorgung schwerkranker Menschen am Lebensende, findet der Begriff Anwendung. Viele Menschen wünschen sich, zu Hause bleiben zu dürfen, auch wenn medizinische Unterstützung nötig ist. Das lässt sich mit dem Konzept „in domo“ ausdrücken.

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Warum ist „in domo“ medizinisch wichtig?

Die Versorgung zu Hause kann viele Vorteile haben. Sie ermöglicht ein Leben in gewohnter Umgebung, mit Angehörigen in der Nähe. Das fördert nicht nur das Wohlbefinden, sondern kann auch Heilungsprozesse begünstigen. Gerade bei älteren Menschen oder chronisch Kranken ist die ambulante Betreuung in domo oft der Schlüssel, um Krankenhausaufenthalte zu vermeiden.

Zudem wird das Gesundheitssystem durch „in domo“-Maßnahmen entlastet. Viele Leistungen, die früher nur stationär möglich waren – wie Infusionstherapien, Schmerzbehandlungen oder Wundversorgungen – können mittlerweile ambulant oder über Hausbesuche abgedeckt werden.

Welche Fachkräfte sind bei „in domo“-Versorgung beteiligt?

Je nach Bedarf kommen unterschiedliche Fachpersonen zum Einsatz. Bei einfachen Maßnahmen kann eine häusliche Krankenpflege durch examinierte Pflegekräfte ausreichen. Wenn es um Medikamente oder ärztliche Entscheidungen geht, werden oft Hausärztinnen und Hausärzte einbezogen. In speziellen Fällen – etwa bei schwer kranken Menschen – ist ein Palliativteam oder ein spezialisierter ambulant betreuender Dienst verantwortlich.

In manchen Berichten ist auch zu lesen: „Betreuung erfolgt in domo durch Angehörige.“ Das heißt, dass Familienmitglieder bestimmte Aufgaben übernehmen – zum Beispiel beim Waschen, bei der Mobilisation oder bei der Medikamentengabe, natürlich meist in enger Absprache mit Fachpersonal.

Wo taucht der Begriff noch auf?

Neben Arztbriefen und Pflegeberichten findet sich „in domo“ auch in Reha-Entlassungsberichten, Therapieplänen, Sozialdienstformularen oder Gutachten für Pflegestufen. Wenn dort steht: „Therapie in domo weiterführen“, ist klar, dass es keine stationäre Maßnahme geben soll, sondern eine ambulante Fortführung – zum Beispiel durch Physiotherapeutinnen, Logopäden oder Pflegekräfte, die nach Hause kommen.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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