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Hitzewallungen beim Mann: Ursachen, Symptome und Behandlung

Hitzewallungen beim Mann: Ursachen, Symptome und Behandlung

Hitzewallungen werden häufig mit den Wechseljahren der Frau in Verbindung gebracht, können aber auch bei Männern auftreten. Plötzliche Wärmegefühle, begleitet von starkem Schwitzen und einem geröteten Gesicht, sind typische Symptome. Diese Beschwerden können sich negativ auf das Wohlbefinden und die Lebensqualität auswirken. Während hormonelle Veränderungen eine Hauptursache darstellen, gibt es auch andere Faktoren, die Hitzewallungen beim Mann begünstigen.

Ursachen von Hitzewallungen beim Mann

Hitzewallungen entstehen durch eine gestörte Wärmeregulierung des Körpers, die oft mit hormonellen Veränderungen zusammenhängt. Bei Männern spielen insbesondere Testosteronmangel und hormonelle Umstellungen eine Rolle.

Ein häufiger Grund für Hitzewallungen bei Männern ist das Testosteronmangel-Syndrom (auch als männliche Wechseljahre oder Andropause bezeichnet). Mit zunehmendem Alter nimmt die Testosteronproduktion langsam ab. Wenn der Testosteronspiegel unter einen kritischen Wert fällt, kann dies zu Symptomen wie Hitzewallungen, Müdigkeit, Gewichtszunahme und Libidoverlust führen.

Auch Hormontherapien bei Prostatakrebs können Hitzewallungen auslösen. Männer, die eine androgendeprivationstherapie (ADT) erhalten, um das Wachstum von Prostatakrebszellen zu verlangsamen, leiden häufig unter plötzlichen Hitzeschüben, da die Behandlung die Produktion männlicher Hormone unterdrückt.

Weitere mögliche Ursachen sind Stress, Übergewicht, Alkohol- und Koffeinkonsum sowie Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes oder Schilddrüsenprobleme.

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Symptome von Hitzewallungen beim Mann

Hitzewallungen treten meist plötzlich auf und können von wenigen Sekunden bis zu mehreren Minuten anhalten. Häufige Begleitsymptome sind Schweißausbrüche, ein gerötetes Gesicht, ein erhöhter Puls und ein unangenehmes Hitzegefühl im ganzen Körper. Manche Männer berichten auch über Schwindel, Nervosität oder Schlafstörungen im Zusammenhang mit den Hitzewellen.

In vielen Fällen treten Hitzewallungen unregelmäßig auf, können sich jedoch in stressigen oder emotional belastenden Situationen verstärken.

Behandlungsmöglichkeiten bei Hitzewallungen

Die Behandlung von Hitzewallungen hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab. Falls ein Testosteronmangel die Beschwerden auslöst, kann eine Hormontherapie helfen, die Testosteronwerte auszugleichen. Diese sollte jedoch nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, da sie Nebenwirkungen haben kann.

Bei Männern, die aufgrund einer Prostatakrebsbehandlung Hitzewallungen bekommen, können pflanzliche Präparate mit Soja-Isoflavonen oder Traubensilberkerze unterstützend wirken. Auch Akupunktur hat sich in einigen Studien als hilfreich erwiesen.

Lebensstiländerungen können ebenfalls dazu beitragen, die Häufigkeit und Intensität von Hitzewallungen zu reduzieren. Dazu gehören:

  • Stressreduktion durch Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation

  • Vermeidung von Alkohol, Koffein und scharfen Speisen, die Hitzewallungen verstärken können

  • Regelmäßige Bewegung zur Stabilisierung des Hormonhaushalts

  • Gesunde Ernährung mit viel Gemüse, Eiweiß und gesunden Fetten

Hitzewallungen in der Nacht

Viele Männer erleben nächtliche Hitzewallungen, die mit starkem Schwitzen und unruhigem Schlaf einhergehen. Dies kann den Schlafrhythmus erheblich stören und zu Müdigkeit und Konzentrationsproblemen am nächsten Tag führen. Eine leichte Bettdecke, atmungsaktive Kleidung und ein gut belüftetes Schlafzimmer können helfen, die Beschwerden zu lindern.

Fazit

Hitzewallungen beim Mann sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Symptom, das mit hormonellen Veränderungen, Stress oder bestimmten Erkrankungen zusammenhängen kann. Während sie oft harmlos sind, sollten anhaltende oder sehr belastende Beschwerden ärztlich abgeklärt werden. Eine Kombination aus medizinischer Therapie, Ernährungsanpassungen und einem gesunden Lebensstil kann dazu beitragen, die Hitzewallungen zu reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.

Autor:

PD Dr. med. Witold Polanski

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BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.