Was ist die Gelenkkapsel?
Die Gelenkkapsel ist eine schützende Hülle, die jedes echte Gelenk im Körper umgibt und zusammenhält. Sie besteht aus Bindegewebe und sorgt dafür, dass die Knochenenden im Gelenk stabil miteinander verbunden bleiben, gleichzeitig aber beweglich sind.
Aufbau und Funktion im Körper
Jedes Gelenk, zum Beispiel das Knie, die Schulter oder der Ellbogen, wird von einer solchen Kapsel umschlossen. Die Gelenkkapsel besteht aus zwei verschiedenen Schichten. Außen liegt eine derbe, feste Schicht, die das Gelenk mechanisch schützt und ihm Halt gibt. Direkt darunter befindet sich eine dünnere, innere Schicht. Diese produziert die sogenannte Gelenkflüssigkeit. Diese Flüssigkeit schmiert das Gelenk, damit sich die Knochen ohne Reibung gegeneinander bewegen können.
Eine wichtige Aufgabe der Gelenkkapsel ist es, das Gelenk nach außen abzudichten. So verhindert sie, dass Keime oder Fremdkörper ins Gelenk eindringen. Gleichzeitig sorgt sie dafür, dass die Gelenkflüssigkeit nicht austritt und immer dort bleibt, wo sie gebraucht wird.
Bedeutung für die Beweglichkeit
Ohne eine intakte Gelenkkapsel könnten sich die Knochenenden im Gelenk nicht stabil und gleichzeitig beweglich zueinander verhalten. Die Kapsel hält die Strukturen zusammen, schützt sie vor Überdehnung und sorgt für einen reibungsarmen Bewegungsablauf. Sie ist zudem mit vielen kleinen Nerven ausgestattet, die dem Körper Rückmeldung über die Stellung und Bewegung des Gelenks geben.
Was passiert bei einer Verletzung der Gelenkkapsel?
Wenn die Gelenkkapsel verletzt wird – etwa durch einen Unfall, eine Verstauchung oder eine Verrenkung – kann das Gelenk anschwellen, schmerzen und sich weniger gut bewegen lassen. In manchen Fällen kann die Kapsel einreißen oder überdehnt werden. Dabei tritt oft Gelenkflüssigkeit aus, was zu einer Schwellung führt. Auch das Risiko für Entzündungen steigt, wenn die schützende Hülle beschädigt ist.
Manchmal kann es auch vorkommen, dass die Gelenkkapsel durch wiederholte Belastung oder im Alter weniger elastisch wird. Dann fühlt sich das Gelenk steifer an, die Beweglichkeit ist eingeschränkt oder es entstehen Schmerzen bei bestimmten Bewegungen.
Wie wird eine geschädigte Gelenkkapsel behandelt?
Die Behandlung richtet sich danach, wie stark die Kapsel betroffen ist. Bei einer leichten Überdehnung genügt meist Schonung, Kühlung und das Hochlagern des Gelenks. In manchen Fällen kommen spezielle Bandagen oder Schienen zum Einsatz, um das Gelenk ruhigzustellen und zu entlasten. Ist die Kapsel stärker verletzt oder sogar eingerissen, kann eine längere Ruhigstellung notwendig werden. Selten ist auch ein operativer Eingriff erforderlich, zum Beispiel wenn das Gelenk sehr instabil bleibt.
Bei Entzündungen der Gelenkkapsel – etwa bei einer sogenannten Kapselentzündung – helfen entzündungshemmende Medikamente und gezielte Physiotherapie. Ziel ist immer, die Beweglichkeit so gut wie möglich wiederherzustellen und erneuten Schäden vorzubeugen.
Rolle im medizinischen Befund
In Arztbriefen, Röntgenbefunden oder Operationsberichten taucht der Begriff „Gelenkkapsel“ häufig auf. Wird dort zum Beispiel eine „intakte Gelenkkapsel“ beschrieben, bedeutet das, dass die schützende Hülle des Gelenks unversehrt ist. Hinweise auf eine „Kapselschwellung“, „Kapselriss“ oder „Kapselverdickung“ deuten dagegen auf eine Verletzung oder Entzündung hin.
Die Gelenkkapsel ist also ein wesentlicher Bestandteil jedes beweglichen Gelenks und spielt eine zentrale Rolle für dessen Funktion und Schutz.