Die Abkürzung FESS steht für Functional Endoscopic Sinus Surgery, auf deutsch: eine funktionelle endoskopische Nasennebenhöhlenoperation. Dies ist ein minimalinvasiver Eingriff, der bei chronischen Nebenhöhlenentzündungen oder Polypen eingesetzt wird. Durch eine endoskopische Technik wird die Nase operiert, ohne dass äußere Schnitte nötig sind. Ziel ist es, verengte Nasennebenhöhlen zu erweitern, damit Schleim und Sekrete besser abfließen können. Die Methode wird vor allem dann empfohlen, wenn Medikamente oder andere konservative Behandlungen nicht ausreichen.
Wann ist eine FESS notwendig?
Eine chronische Nebenhöhlenentzündung kann zu dauerhaft verstopfter Nase, Druckgefühlen im Gesicht und wiederkehrenden Infektionen führen. Besonders betroffen sind Menschen, deren Schleimhäute durch Polypen oder anatomische Engstellen blockiert werden. Wenn Beschwerden trotz entzündungshemmender Medikamente, Antibiotika oder Nasenspülungen bestehen bleiben, kann eine FESS die Belüftung der Nebenhöhlen verbessern und so die Beschwerden nachhaltig lindern.
Ablauf des Eingriffs
Die Operation erfolgt in der Regel unter Vollnarkose. Dabei wird ein Endoskop durch die Nase eingeführt, sodass der Operateur das Innere der Nebenhöhlen in einer vergrößerten Ansicht auf dem Bildschirm sehen kann. Mit speziellen Instrumenten werden verengte oder entzündete Bereiche entfernt, Polypen abgetragen und natürliche Drainagewege der Nebenhöhlen freigelegt. Da keine äußeren Schnitte erforderlich sind, bleibt das Gesicht unversehrt, und es entstehen keine sichtbaren Narben.
Heilung und Nachsorge
Die ersten Tage nach der Operation kann die Nase noch geschwollen sein, weshalb viele Patienten ein Druckgefühl oder leichte Blutungen bemerken. Das ist normal und klingt meist innerhalb weniger Tage ab. Wichtig ist, regelmäßige Nasenspülungen mit Kochsalzlösung durchzuführen, um Krusten zu lösen und die Wundheilung zu unterstützen. Sport, schweres Heben oder starkes Niesen mit geschlossenem Mund sollten für einige Wochen vermieden werden, um eine übermäßige Belastung der frisch operierten Schleimhäute zu verhindern.
FESS bei Kopfschmerzen und Druckgefühl
Viele Menschen, die unter chronischen Kopfschmerzen leiden, haben eine Fehlbelüftung der Nebenhöhlen als Ursache. Wenn der natürliche Abfluss gestört ist, kann sich Druck aufbauen, der als dumpfer Schmerz im Stirn- oder Wangenbereich empfunden wird. Eine FESS kann in solchen Fällen helfen, indem sie die Durchgängigkeit der Nebenhöhlen verbessert. Vor einer Entscheidung für den Eingriff sollte jedoch genau geprüft werden, ob die Beschwerden tatsächlich auf eine chronische Sinusitis oder Polypen zurückzuführen sind oder ob andere Ursachen wie Migräne eine Rolle spielen.
Langfristige Ergebnisse und Erfolgsaussichten
Nach einer FESS berichten viele Patienten von deutlich besserer Nasenatmung und einer geringeren Infektanfälligkeit. Die Operation kann helfen, die Häufigkeit von Nasennebenhöhlenentzündungen erheblich zu reduzieren. Allerdings ist es wichtig, auch nach dem Eingriff auf eine gesunde Nasenhygiene zu achten und mögliche Allergien oder andere Auslöser der Entzündungen zu kontrollieren. In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, die Nasenschleimhaut langfristig mit geeigneten Sprays oder Spülungen zu pflegen, um erneute Beschwerden zu vermeiden.