Fazekas 2 Bedeutung im MRT

Fazekas 2 Bedeutung im MRT

17.04.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was bedeutet Fazekas 2?

Fazekas 2 ist eine Bezeichnung für einen bestimmten Schweregrad von Veränderungen im Gehirn, die auf einer Magnetresonanztomografie (MRT) sichtbar werden. Genauer gesagt beschreibt dieser Wert, wie stark sogenannte „weiße Substanz Läsionen“ – also kleine Veränderungen oder Schädigungen in den Nervenbahnen des Gehirns – ausgeprägt sind. Der Begriff geht auf den ungarischen Neurologen Franz Fazekas zurück, der eine Skala entwickelt hat, um diese Auffälligkeiten standardisiert zu bewerten.

Was sind weiße Substanz Läsionen?

Im Gehirn gibt es die sogenannte „weiße Substanz“. Das ist der Teil, in dem die Nervenfasern verlaufen, die verschiedene Hirnregionen miteinander verbinden. Auf MRT-Bildern können hier manchmal helle Flecken oder Areale auffallen. Diese werden als „Läsionen“ oder „Hyperintensitäten“ bezeichnet. Sie entstehen zum Beispiel, wenn die Durchblutung des Gehirns gestört ist oder wenn es im Lauf des Lebens zu kleinen Schädigungen kommt.

Solche Veränderungen sind besonders bei älteren Menschen nicht ungewöhnlich. Sie werden oft im Rahmen von Routineuntersuchungen entdeckt, etwa bei Kopfschmerzen, Schwindel oder nach einem leichten Schlaganfall.

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Die Fazekas-Skala: Einteilung der Veränderungen

Um die Ausprägung dieser Veränderungen besser einordnen zu können, wird die sogenannte Fazekas-Skala genutzt. Sie unterscheidet drei Stufen:

  • Fazekas 1 steht für minimale, punktförmige Veränderungen.

  • Fazekas 2 beschreibt bereits zusammenfließende, aber noch nicht sehr ausgeprägte Veränderungen.

  • Fazekas 3 steht für ausgedehnte, große Areale, in denen die weiße Substanz verändert ist.

Fazekas 2 bedeutet also, dass die Veränderungen im Gehirn schon etwas ausgeprägter sind, aber noch nicht sehr schwerwiegend. Es handelt sich um mittlere Veränderungen, die meist als „beginnt konfluierende Läsionen“ beschrieben werden – also Bereiche, in denen mehrere kleine Flecken zusammenfließen.

Was bedeutet Fazekas 2 für die Gesundheit?

Die Diagnose Fazekas 2 sorgt häufig für Verunsicherung, vor allem wenn sie zufällig im Rahmen einer MRT-Untersuchung gestellt wird. Viele fragen sich: Muss ich mir Sorgen machen? Ist das ein Hinweis auf eine schwere Krankheit?

Wichtig zu wissen: Solche Veränderungen sind mit zunehmendem Alter recht häufig und bedeuten nicht automatisch eine schwere Erkrankung. Sie zeigen an, dass das Gehirn im Laufe der Zeit kleinere Durchblutungsstörungen oder Abbauprozesse durchgemacht hat. Häufig sind diese Veränderungen Folge von Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes, Rauchen oder erhöhten Cholesterinwerten. Auch eine genetische Veranlagung kann eine Rolle spielen.

Bei Fazekas 2 handelt es sich um einen mittleren Schweregrad. Oft gibt es keine direkten Beschwerden. In manchen Fällen können jedoch Symptome wie leichte Gedächtnisstörungen, Konzentrationsprobleme oder Gangunsicherheit auftreten, vor allem wenn weitere Risikofaktoren bestehen. Die Veränderungen bedeuten aber nicht zwangsläufig, dass sich daraus eine Demenz oder ein Schlaganfall entwickelt.

Typische Fragen und Sorgen

Der Befund Fazekas 2 wirft viele Fragen auf. Wie schlimm ist das? Muss sofort gehandelt werden? Kann sich das wieder zurückbilden?

Die Antwort darauf ist meist beruhigend: Fazekas 2 ist kein akuter Notfall. Die Veränderungen sind Zeichen eines langsam fortschreitenden Prozesses, der vor allem mit dem Älterwerden zusammenhängt. Sie können jedoch als Warnsignal gesehen werden, besonders wenn weitere Risikofaktoren für Gefäßerkrankungen vorliegen.

Die Veränderungen bilden sich in der Regel nicht zurück, können aber durch einen gesunden Lebensstil und gezielte Behandlung von Risikofaktoren im Fortschreiten gebremst werden. Es besteht kein Grund zur Panik, aber es lohnt sich, auf die eigene Gesundheit zu achten.

Wie geht es nach dem Befund weiter?

Nach der Diagnose Fazekas 2 steht meist keine spezielle Therapie im Vordergrund. Viel wichtiger ist es, mögliche Risikofaktoren zu erkennen und zu behandeln. Dazu zählen vor allem ein gut eingestellter Blutdruck, normale Blutzuckerwerte und ein gesunder Cholesterinspiegel. Wer raucht, sollte das Rauchen möglichst aufgeben. Bewegung, ausgewogene Ernährung und das Vermeiden von Übergewicht helfen zusätzlich, die Gefäße zu schützen.

In manchen Fällen empfehlen Ärztinnen und Ärzte regelmäßige Kontrolluntersuchungen, um zu beobachten, ob sich die Veränderungen im Verlauf verstärken. Bei Beschwerden wie Gedächtnisproblemen, Schwindel oder Gangunsicherheit kann eine gezielte Abklärung sinnvoll sein. Medikamente kommen meist nur zum Einsatz, wenn weitere Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes vorliegen.

Ein Befund, der viele betrifft

Veränderungen der weißen Substanz sind ein häufiger Zufallsbefund, besonders bei älteren Menschen. Sie bedeuten nicht zwangsläufig, dass eine schwere Erkrankung vorliegt oder eine Demenz droht. Vielmehr sind sie ein Hinweis darauf, dass das Gehirn im Laufe des Lebens kleinen Belastungen ausgesetzt war – ähnlich wie Falten auf der Haut.

Wer einen solchen Befund erhält, sollte sich nicht verunsichern lassen, sondern ihn als Anlass nehmen, die eigene Gesundheit im Blick zu behalten. Ein gesunder Lebensstil, das Behandeln von Risikofaktoren und regelmäßige ärztliche Kontrollen helfen, das Risiko für weitere Veränderungen zu senken und das Gehirn möglichst lange fit zu halten.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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