Diagnose Colitis Ulcerosa – was jetzt wichtig ist

Diagnose Colitis Ulcerosa – was jetzt wichtig ist

10.04.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was ist Colitis Ulcerosa?

Colitis Ulcerosa ist eine chronische Entzündung des Dickdarms, die durch Geschwüre und Entzündungen in der Darmschleimhaut gekennzeichnet ist. Diese Erkrankung gehört zu den chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, kurz CED, und betrifft in der Regel den Enddarm und den Dickdarm. Die genaue Ursache von Colitis Ulcerosa ist noch nicht vollständig geklärt, aber es wird angenommen, dass eine Kombination aus genetischen Faktoren, dem Immunsystem und Umwelteinflüssen eine Rolle spielt.

Stell dir den Darm wie einen langen, gewundenen Schlauch vor, der mit einer empfindlichen Schleimhaut ausgekleidet ist. Bei Colitis Ulcerosa wird diese Schleimhaut angegriffen und entzündet, was zu schmerzhaften Geschwüren führt. Diese Entzündung kann zu Symptomen wie Durchfall, Bauchschmerzen und Blut im Stuhl führen. Die Krankheit verläuft oft in Schüben, was bedeutet, dass sich Phasen mit starken Beschwerden und Phasen mit weniger oder gar keinen Symptomen abwechseln.

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Ursachen und Risikofaktoren von Colitis Ulcerosa

Die genauen Ursachen von Colitis Ulcerosa sind noch nicht vollständig verstanden, aber mehrere Faktoren scheinen das Risiko zu erhöhen. Eine familiäre Veranlagung spielt eine Rolle, da Menschen mit Verwandten, die an Colitis Ulcerosa leiden, ein höheres Risiko haben, selbst zu erkranken. Auch das Immunsystem ist beteiligt: Es reagiert übermäßig auf harmlose Bakterien im Darm und löst dadurch die Entzündungen aus. Umweltfaktoren wie eine westliche Ernährung, Rauchen und Stress können ebenfalls das Risiko erhöhen oder Schübe auslösen.

Symptome und mögliche Folgen

Die Symptome von Colitis Ulcerosa können von Person zu Person variieren, aber häufig treten Durchfall, der oft blutig ist, und krampfartige Bauchschmerzen auf. Manche Menschen verspüren zudem einen ständigen Drang, auf die Toilette zu gehen, auch wenn der Darm leer ist. Bei schweren Fällen können Fieber, Müdigkeit und Gewichtsverlust hinzukommen. Langfristig kann die chronische Entzündung zu Komplikationen wie Darmverengungen oder einem erhöhten Risiko für Darmkrebs führen.

Diagnose und Untersuchungsverfahren

Um Colitis Ulcerosa zu diagnostizieren, sind verschiedene Untersuchungen notwendig. Zunächst wird der Arzt eine ausführliche Anamnese erheben und körperliche Untersuchungen durchführen. Eine Koloskopie ist oft der nächste Schritt, bei der der Arzt den Dickdarm mit einer Kamera untersucht und Gewebeproben entnimmt. Bluttests und Stuhluntersuchungen können ebenfalls hilfreich sein, um Entzündungsmarker zu identifizieren und andere Ursachen auszuschließen. In einigen Fällen können bildgebende Verfahren wie eine Magnetresonanztomografie (MRT) oder eine Computertomografie (CT) eingesetzt werden, um den Zustand des Darms genauer zu beurteilen.

Behandlung und Therapieansätze

Die Behandlung von Colitis Ulcerosa zielt darauf ab, die Entzündung zu reduzieren, Symptome zu lindern und Schübe zu verhindern. Medikamente wie Aminosalicylate, Kortikosteroide und Immunmodulatoren kommen häufig zum Einsatz. In schweren Fällen können Biologika, die gezielt auf das Immunsystem wirken, notwendig sein. Eine ausgewogene Ernährung und Stressmanagement sind ebenfalls wichtige Bestandteile der Therapie. In einigen Fällen, wenn Medikamente nicht ausreichend wirken oder Komplikationen auftreten, kann eine Operation erforderlich sein, bei der Teile des erkrankten Darms entfernt werden.

Prävention und Lebensstiländerungen

Obwohl es keine sichere Möglichkeit gibt, Colitis Ulcerosa zu verhindern, können bestimmte Lebensstiländerungen helfen, Schübe zu reduzieren und die Lebensqualität zu verbessern. Eine ballaststoffreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse kann die Darmgesundheit unterstützen. Stressabbau durch Techniken wie Yoga, Meditation oder regelmäßige Bewegung kann ebenfalls hilfreich sein. Auf Rauchen sollte verzichtet werden, da es Schübe auslösen kann. Regelmäßige ärztliche Kontrollen sind wichtig, um die Krankheit im Blick zu behalten und frühzeitig auf Veränderungen reagieren zu können.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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