Was sind Aufhärtungsartefakte?
Aufhärtungsartefakte sind Bildstörungen, die bei bestimmten bildgebenden Untersuchungen wie der Computertomografie (CT) auftreten können und das Ergebnis der Aufnahme verfälschen. Sie entstehen, wenn Röntgenstrahlen auf sehr dichte Strukturen wie Knochen oder Metall treffen und dadurch unterschiedlich stark abgeschwächt werden. Das führt dazu, dass das fertige Bild an manchen Stellen heller oder dunkler erscheint, als es der tatsächlichen Gewebestruktur entspricht.
Wie entstehen diese Bildfehler?
Bei einer Computertomografie wird der Körper mithilfe von Röntgenstrahlen durchleuchtet. Verschiedene Gewebearten – zum Beispiel Knochen, Muskeln oder Organe – schwächen die Strahlen unterschiedlich stark ab. Besonders dichtes Material wie Knochen oder Zahnersatz absorbiert viel mehr Strahlung als weiches Gewebe. Die CT-Software rechnet aus diesen Informationen ein Bild zusammen.
Trifft der Röntgenstrahl auf sehr dichte Bereiche, werden die Strahlen, die „hinten herauskommen“, besonders stark gefiltert. Die weniger energiereichen Strahlen werden dabei stärker geschwächt, sodass am Ende vor allem die härteren, energiereicheren Strahlen übrig bleiben. Dieser Effekt wird als „Strahlenaufhärtung“ bezeichnet, weil das Spektrum der Strahlen sich in Richtung höherer Energie verschiebt. In der Folge interpretiert das CT-Gerät die betroffenen Bereiche falsch – es entstehen sogenannte Aufhärtungsartefakte, die als Streifen, Schatten oder helle Flächen im Bild sichtbar werden.
Wo treten Aufhärtungsartefakte besonders häufig auf?
Diese Bildstörungen sind vor allem dort zu sehen, wo sehr dichte und weniger dichte Gewebeschichten direkt nebeneinanderliegen. Typische Beispiele sind der Schädelbereich mit den festen Knochen und dem Gehirn oder der Kiefer mit Zahnfüllungen und Implantaten. Auch große Metallteile, etwa künstliche Hüftgelenke oder Schrauben nach Operationen, können zu ausgeprägten Artefakten führen.
Im CT-Bild zeigen sich diese Artefakte meist als strahlenförmige Linien oder als unscharfe, verzerrte Bereiche rund um die dichten Strukturen. Dadurch kann die Beurteilung des umliegenden Gewebes erschwert oder sogar unmöglich werden.
Welche Bedeutung haben Aufhärtungsartefakte für die Untersuchung?
Für die Auswertung einer CT-Aufnahme ist es wichtig zu wissen, dass Aufhärtungsartefakte keine echten krankhaften Veränderungen darstellen, sondern rein technische Bildfehler sind. Sie können jedoch dazu führen, dass bestimmte Bereiche schlechter beurteilbar sind. Das kann zum Beispiel bedeuten, dass kleine Veränderungen im Gewebe übersehen werden oder sich schwerer von den Artefakten unterscheiden lassen.
Radiologinnen und Radiologen sind darin geschult, diese Bildfehler zu erkennen und bei der Befundung zu berücksichtigen. In vielen Fällen können spezielle Nachbearbeitungen oder andere Aufnahmetechniken helfen, die Auswirkungen der Artefakte zu verringern. Moderne CT-Geräte verfügen zudem über spezielle Algorithmen, die solche Störungen gezielt ausgleichen.
Wodurch können Artefakte verstärkt werden?
Bestimmte Faktoren begünstigen das Auftreten von Aufhärtungsartefakten. Dazu gehören vor allem Metalle im Untersuchungsbereich, etwa Zahnspangen, Prothesen oder Operationsmaterial. Auch sehr große Knochen, wie sie im Becken oder Schädel vorkommen, können zu auffälligen Störungen führen. Je nach Fragestellung und Region kann im Vorfeld geprüft werden, ob sich Metalle entfernen lassen oder andere Maßnahmen sinnvoll sind.
Was bedeutet das für das Untersuchungsergebnis?
Aufhärtungsartefakte sind für die Bildgebung eine bekannte Herausforderung, stellen aber keine Gefahr dar und sind nicht mit einer Erkrankung gleichzusetzen. Sie geben lediglich an, dass das Bild in einzelnen Abschnitten technisch bedingt verfälscht ist. Die Aussagekraft der Untersuchung kann dadurch eingeschränkt sein, weshalb Radiologinnen und Radiologen bei der Auswertung besonders aufmerksam sind. Bei Bedarf werden zusätzliche Untersuchungen empfohlen, um einen sicheren Befund zu ermöglichen.