Arthrose und ihre Auswirkungen auf den Alltag

Arthrose und ihre Auswirkungen auf den Alltag

28.03.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Arthrose ist eine chronische Erkrankung, die vor allem die Gelenke betrifft. Sie entsteht durch den fortschreitenden Abbau des Gelenkknorpels – jenes glatten Gewebes, das die Knochen an den Gelenken polstert und reibungslose Bewegungen ermöglicht. Mit zunehmendem Alter und durch anhaltende Belastung können sich Veränderungen einstellen, die zu Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und einer insgesamt reduzierten Lebensqualität führen. Im Folgenden erfährst du, was Arthrose ausmacht, welche Ursachen und Risikofaktoren dabei eine Rolle spielen und welche Ansätze zur Diagnostik, Behandlung und Alltagsbewältigung zur Verfügung stehen.

Was ist Arthrose?

Arthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung, bei der der schützende Knorpel, der die Gelenkflächen überzieht, allmählich abgebaut wird. Fehlt dieser stoßdämpfende Puffer, reiben die Knochen direkt aufeinander. Dies führt zu Schmerzen, Entzündungen und einer verminderten Beweglichkeit. Oft gehen mit dem fortschreitenden Knorpelverschleiß auch Knochenveränderungen einher, wie etwa das Entstehen von Knochenspornen. Diese Veränderungen entwickeln sich in der Regel langsam über viele Jahre, was häufig zu einer schleichenden Verschlechterung der Gelenkfunktion führt.

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Ursachen und Risikofaktoren

Die Entstehung von Arthrose ist meist multifaktoriell. Natürliche Alterungsprozesse, bei denen der Knorpel im Laufe der Zeit an Elastizität verliert, spielen eine zentrale Rolle. Überlastungen durch berufliche Tätigkeiten, intensiven Sport oder langanhaltende Fehlbelastungen können den Knorpel zusätzlich schädigen. Übergewicht erhöht den Druck auf die Gelenke, insbesondere auf gewichtstragende Bereiche wie Knie und Hüfte, was das Risiko weiter steigert. Auch genetische Veranlagungen und frühere Verletzungen oder Fehlstellungen in den Gelenken können den degenerativen Prozess beschleunigen.

Aktive Arthrose

Bei der aktiven Arthrose befinden sich die Gelenke in einer Phase erhöhter Entzündungsaktivität, in der die Schmerzen besonders stark und oft auch unregelmäßig auftreten. In dieser Phase kann es zu einer akuten Zunahme der Beschwerden kommen, die den Alltag erheblich beeinträchtigen. Hier ist neben der medikamentösen Schmerzbehandlung vor allem eine gezielte Physiotherapie wichtig, um die entzündlichen Prozesse zu bremsen und die umliegende Muskulatur zu stabilisieren. Oft wird in dieser Phase auch auf gezielte Bewegungstherapien gesetzt, um die Funktion der betroffenen Gelenke zu erhalten.

Arthrose im Fuß

Arthrose kann auch in den Füßen auftreten, was häufig zu speziellen Herausforderungen führt. Im Fußbereich führen degenerative Veränderungen zu Schmerzen und Einschränkungen beim Gehen, da die kleinen Gelenke besonders belastet werden. Die Belastung kann das Gehen auf unebenem Untergrund erschweren und das Gleichgewicht beeinträchtigen. Um diesen Beschwerden entgegenzuwirken, kommen oft spezielle orthopädische Hilfsmittel wie Schuheinlagen oder Fußorthesen zum Einsatz. Diese unterstützen den Fuß, verteilen die Belastung gleichmäßiger und helfen, den Schmerz zu lindern.

Hilfe bei Arthrose im Fuß

Für Betroffene, die unter Arthrose im Fuß leiden, gibt es verschiedene Hilfestellungen, um die Beschwerden zu lindern. Neben konservativen Maßnahmen wie gezielten physiotherapeutischen Übungen und einer gelenkschonenden Bewegung ist der Einsatz von individuell angepasstem Schuhwerk von großer Bedeutung. Orthopädische Einlagen können helfen, den Fuß optimal zu stützen und die Belastung zu reduzieren. Auch gezielte Entlastungstherapien, wie regelmäßige Fußbäder oder spezielle Massagen, können unterstützend wirken. Ein interdisziplinärer Ansatz, bei dem Fachärzte, Physiotherapeuten und Orthopäden zusammenarbeiten, kann dazu beitragen, die Lebensqualität deutlich zu verbessern.

Arthrose im Knie: Symptome

Das Knie ist eines der häufigsten Gelenke, das von Arthrose betroffen ist. Typische Symptome im Kniebereich sind anhaltende Schmerzen, besonders bei Belastung oder nach längeren Ruhephasen, sowie ein steifes Gefühl, das oft besonders morgens oder nach dem Sitzen auftritt. Viele Betroffene berichten auch von einem Knirschen oder Reiben beim Bewegen des Knies, was auf den fortschreitenden Abbau des Knorpels hinweist. Mit fortschreitender Erkrankung kann die Beweglichkeit des Knies stark eingeschränkt sein, was alltägliche Aktivitäten wie Treppensteigen oder längeres Gehen erheblich erschwert.

Unterschied Arthritis und Arthrose

Es ist wichtig, zwischen Arthritis und Arthrose zu unterscheiden, da beide Begriffe oft verwechselt werden. Während Arthrose eine degenerative Erkrankung ist, die vor allem durch mechanischen Verschleiß des Knorpels entsteht, handelt es sich bei Arthritis um entzündliche Erkrankungen, bei denen das Immunsystem fälschlicherweise körpereigenes Gewebe angreift. Arthritis ist häufig mit Schwellungen, Rötungen und systemischen Entzündungszeichen verbunden und betrifft oft mehrere Gelenke gleichzeitig. Im Gegensatz dazu entwickelt sich Arthrose in der Regel langsam und betrifft primär den Knorpel, ohne dass eine allgemeine Entzündungsreaktion des Körpers vorliegt.

Therapie und Behandlung

Die Behandlung der Arthrose zielt in erster Linie darauf ab, die Schmerzen zu lindern und die Funktion der Gelenke zu verbessern. In frühen Stadien können konservative Maßnahmen wie Physiotherapie und gezielte Bewegungstherapien helfen, die Muskulatur rund um das betroffene Gelenk zu stärken und die Belastung gleichmäßig zu verteilen. Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente kommen oft vorübergehend zum Einsatz, um akute Beschwerden zu mindern. Eine Anpassung des Lebensstils, insbesondere Gewichtsreduktion und gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen oder Radfahren, kann den Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen. In fortgeschrittenen Fällen werden minimalinvasive Eingriffe oder operative Maßnahmen, wie ein Gelenkersatz, in Erwägung gezogen, wenn konservative Therapien nicht mehr ausreichend wirken.

Leben mit Arthrose

Ein Alltag mit Arthrose erfordert oft eine bewusste Umstellung der Bewegungsgewohnheiten. Betroffene lernen, ihre Aktivitäten so zu planen, dass sie die Gelenke schonen und Überlastungen vermeiden. Ergonomische Hilfsmittel, wie spezielle Schuheinlagen oder Gelenkorthesen, können die Belastung reduzieren und den Alltag erleichtern. Regelmäßige, sanfte Bewegung und gezielte physiotherapeutische Übungen sind entscheidend, um die Gelenkfunktion zu erhalten und die Muskulatur zu stärken. Zudem ist es wichtig, auf ein gesundes Körpergewicht zu achten und gegebenenfalls die Ernährung anzupassen, damit das eigene Gewicht reduziert werden kann. Auch der Austausch mit anderen Betroffenen, etwa in Selbsthilfegruppen oder durch regelmäßigen Dialog mit dem behandelnden Arzt, kann emotionale Unterstützung bieten und praktische Tipps für den Alltag liefern.

Abschließende Gedanken

Arthrose ist eine chronische, degenerative Erkrankung, die zwar nicht vollständig heilbar ist, aber mit gezielten Maßnahmen gut kontrolliert werden kann. Eine frühzeitige Diagnose, regelmäßige ärztliche Betreuung und ein individuell abgestimmtes Behandlungskonzept tragen wesentlich dazu bei, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu erhalten. Mit der richtigen Kombination aus Bewegung, Gewichtsmanagement, konservativen Therapien und gegebenenfalls operativen Eingriffen ist es möglich, den Fortschritt der Erkrankung zu verlangsamen und trotz Arthrose ein aktives und erfülltes Leben zu führen. Informiere dich, bleibe aktiv und arbeite eng mit deinem Behandlungsteam zusammen – so kannst du den Herausforderungen von Arthrose wirkungsvoll begegnen.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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