Die Adenomyose ist eine Erkrankung der Gebärmutter, bei der sich Gewebe der Gebärmutterschleimhaut in die Muskelschicht des Organs ausbreitet. Dadurch verdickt sich die Gebärmutterwand, was Schmerzen und starke Blutungen verursachen kann. Viele Frauen bemerken die Erkrankung erst spät, da die Symptome oft schleichend beginnen oder als normale Menstruationsbeschwerden wahrgenommen werden.
Adenomyose Symptome
Die Beschwerden sind von Frau zu Frau unterschiedlich. Bei einigen verursacht die Adenomyose kaum spürbare Probleme, während andere unter starken Schmerzen und einer verlängerten Menstruation leiden. Häufig treten krampfartige Unterbauchschmerzen auf, die sich während der Periode verstärken. Die Menstruation kann ungewöhnlich stark sein und länger als üblich andauern. Manche Frauen klagen über ein unangenehmes Druckgefühl im Unterleib, das durch die vergrößerte Gebärmutter entsteht. Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sind ebenfalls möglich, besonders wenn sich die Gebärmutter verhärtet hat. In einigen Fällen führt die Erkrankung zu unregelmäßigen oder sehr kurzen Zyklen. Da die Symptome denen anderer gynäkologischer Erkrankungen ähneln, bleibt die Adenomyose oft lange unentdeckt.
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Adenomyose Behandlung
Die Therapie richtet sich nach den individuellen Beschwerden, dem Alter der Patientin und einem möglichen Kinderwunsch. Eine vollständige Heilung ist nur durch eine Entfernung der Gebärmutter möglich, doch viele Frauen bevorzugen zunächst eine konservative Behandlung. Hormonelle Therapien können helfen, die Beschwerden zu lindern und das Wachstum des Gewebes zu verlangsamen. Die Antibabypille, eine Hormonspirale oder Gestagenpräparate sind häufige Optionen, um die Blutungen zu regulieren und Schmerzen zu reduzieren. In schweren Fällen kann eine Behandlung mit GnRH-Analoga vorübergehend die Hormonproduktion unterdrücken und eine Art künstliche Wechseljahre herbeiführen. Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol können zur Linderung von Unterleibskrämpfen eingesetzt werden. Falls konservative Maßnahmen nicht ausreichen, kommen minimalinvasive Verfahren wie die Endometriumablation infrage, bei der die Gebärmutterschleimhaut verödet wird. Diese Methode kann die Blutungen verringern, ist jedoch nicht für Frauen mit Kinderwunsch geeignet.
Adenomyose und Kinderwunsch
Die Adenomyose kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen, da die veränderte Gebärmutterstruktur die Einnistung der Eizelle erschweren kann. Manche Frauen werden trotz der Erkrankung auf natürlichem Weg schwanger, während andere mit unerfülltem Kinderwunsch kämpfen. Hormonelle Behandlungen können die Gebärmutterschleimhaut stabilisieren und die Chancen auf eine Schwangerschaft verbessern. In einigen Fällen kann eine künstliche Befruchtung eine Lösung sein, wenn die natürliche Empfängnis nicht gelingt. Eine frühzeitige Diagnosestellung ist wichtig, um geeignete Therapieoptionen zu prüfen und die Chancen auf eine Schwangerschaft zu erhöhen.
Adenomyose ist eine gutartige, aber oft belastende Erkrankung. Eine frühzeitige Diagnose und eine individuell angepasste Therapie können helfen, Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.
Autor:
PD Dr. med. Witold Polanski
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BITTE BEACHTEN
Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.