1-0-0: Was bedeutet diese Dosierungsangabe?

1-0-0: Was bedeutet diese Dosierungsangabe?

25.03.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Die Zahlenkombination 1-0-0 begegnet vielen Menschen auf einem Medikamentenplan, in einem Arztbrief oder direkt auf dem Rezept. Sie gehört zur sogenannten Einnahmeschema-Notation – also einer vereinfachten Schreibweise, mit der die tägliche Dosierung eines Medikaments angegeben wird. Dabei beschreibt jede Ziffer eine bestimmte Tageszeit:

Die erste Zahl steht für morgens, die zweite für mittags, die dritte für abends. In diesem Fall bedeutet 1-0-0 also: eine Tablette am Morgen, keine am Mittag, keine am Abend.

Diese Notation wird vor allem verwendet, wenn Medikamente regelmäßig eingenommen werden müssen. Besonders bei längerfristigen Therapien – etwa bei Bluthochdruck, Diabetes oder chronischen Schmerzen – hilft sie dabei, den Überblick zu behalten.

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Wann wird ein Einnahmeschema wie 1-0-0 verwendet?

Wenn ein Medikament nur einmal täglich wirken soll, wird die Einnahme am Morgen häufig bevorzugt. Das ist zum Beispiel bei vielen Blutdrucksenkern, Hormontabletten oder bestimmten Schmerzmitteln der Fall. Die Tageszeit hängt oft davon ab, wann die Wirkung am stärksten gebraucht wird oder wie lange der Wirkstoff im Körper aktiv bleibt.

Die Angabe 1-0-0 zeigt also nicht nur, wie viel man einnehmen soll, sondern auch wann genau. Dadurch wird sichergestellt, dass das Medikament gleichmäßig wirkt und Nebenwirkungen minimiert werden.

Weitere Beispiele für die Einnahmeschreibweise

Die Dreierkombination kann unterschiedlich aussehen. Ein paar typische Beispiele:

  • 1-1-1 bedeutet: je eine Tablette morgens, mittags und abends.

  • 0-0-1 steht für: nur abends eine Tablette.

  • 1-0-1 heißt: morgens und abends jeweils eine, aber keine mittags.

  • 1-1-0 gibt an: morgens und mittags je eine, abends nichts.

Wenn zusätzlich vor dem Frühstück, nach dem Mittagessen oder zur Nacht etwas eingenommen werden soll, wird das oft durch weitere Angaben ergänzt, etwa durch „zur Nacht 1-0-0“ oder „1-0-1 p.m.“, was für „post meridiem“ – also nachmittags – steht.

Warum ist die richtige Einnahmezeit so wichtig?

Viele Medikamente wirken nicht sofort, sondern müssen sich über Stunden oder Tage im Körper aufbauen. Andere brauchen eine gleichmäßige Konzentration im Blut, um richtig zu wirken. Wenn die Einnahmezeiten durcheinandergeraten oder vergessen werden, kann es zu Wirkverlusten, unerwünschten Reaktionen oder sogar gesundheitlichen Risiken kommen.

Besonders bei Blutdruckmedikamenten, Insulinpräparaten oder Antibiotika ist die regelmäßige Einnahme nach Schema entscheidend. Auch bei hormonellen Therapien – etwa mit Schilddrüsenhormonen – ist es wichtig, die Tablette stets zur selben Tageszeit und auf nüchternen Magen einzunehmen, damit sie optimal wirkt.

Was tun bei Unsicherheiten?

Wenn auf dem Rezept oder Beipackzettel nur „1-0-0“ steht, ohne weitere Erklärung, kann das zu Verwirrung führen. In solchen Fällen lohnt es sich, bei der Hausärztin, dem Apotheker oder in der Facharztpraxis nachzufragen. Denn je nach Wirkstoff und persönlicher Situation kann die genaue Einnahmezeit unterschiedlich ausfallen.

Auch bei Nebenwirkungen, vergessenen Tabletten oder einer Umstellung der Tageszeiten sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Manchmal reicht es, die Einnahme einfach eine Stunde nach hinten zu schieben – in anderen Fällen muss die Dosis vorsichtig neu angepasst werden.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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